Kiel, 7. Februar 2019. Seit einer Woche wird über einen als „Kapuzen-Mann“ bezeichneten Unbekannten berichtet, der in Kiel-Hammer Kinder bedrängt hat. Die Polizei fahndet nach dem Mann. Seit 26 Jahren arbeitet das Kieler PETZE-Institut für Gewaltprävention präventiv gegen sexuellen Missbrauch von Kindern und Jugendlichen.
PETZE Geschäftsführerin Ursula Schele zu den Ereignissen in Kiel:
„Die Berichte über den sogenannten ‚Kapuzen-Mann‘ müssen natürlich ernst genommen werden. Die Polizei hat aber Recht, wenn sie vor Panikmache und der Verbreitung von dramatisierenden Gerüchten warnt. Der Schutz von Mädchen und Jungen sollte immer ein Thema sein, nicht nur immer dann, wenn es skandalträchtige Aufregung um aktuelle Fälle gibt. Die Fokussierung auf potentielle Fremdtäter*innen im öffentlichen Raum verstellt leider oft den Blick auf Tatpersonen im sozialen Nahraum, wie es gerade auf dem Campingplatz in Lüdge so erschreckend deutlich wurde. Die PETZE reagiert mit Elternabenden sowie gut angenommenen Präventionsprojekten in Kitas und Schulen.“
Dazu Nils Raupach, Mitarbeiter im ECHTE SCHÄTZE! Kita-Projekt:
„Gegen Fremdtäter*innen können wir Kindern und ihren Sorgeberechtigten Sicherheitsregeln mitgeben. So sollte z.B. nicht der Name der Kinder offen auf dem Schulranzen stehen – wenn Täter*innen Kinder mit deren Namen ansprechen, kann dies der erste Schritt sein, sich Vertrauen zu erschleichen. Die meisten Übergriffe passieren aber nicht durch unbekannte Täter*innen, sondern etwa durch Sporttrainer*innen, Geistliche, Freunde und Angehörige. Weil Angst schwach und angreifbar macht, gilt es, Kinder und Jugendliche stark und selbstbewusst zu machen, statt sie mit Schauergeschichten zu verunsichern. Je aufmerksamer, liebevoller und wertschätzender wir mit unseren Kindern umgehen, umso weniger Platz lassen wir Täter*innen.“

Auf der Webseite der PETZE können kostenlose Infomaterialien u.a. zum Thema „Mitschnacker“ sowie „Starke Kinder sind aufgeklärt!“ bestellt und heruntergeladen werden. Die Stadt Kiel fördert Infoveranstaltungen der PETZE für Fachkräfte in Kita und Hort, sowie für Eltern zum Thema Prävention von sexuellem Missbrauch. Interessierte können sich gerne melden:
PETZE-Institut für Gewaltprävention gGmbH
Kim Sommer
Dänische Straße 3-5
24103 Kiel
Tel.: (0431) 9 11 85
info@petze-kiel.de
www.petze-kiel.de
Hier finden Sie ein älteres Interview mit der PETZE zum Thema: https://kuestenkidsunterwegs.blogspot.com/2018/08/kinder-vor-gewalt-uebergriffen-sexuellem-missbrauch-schuetzen-petze-hilfe-informationen-schutz-interview-praevention.html