PETZE-Institut Pressemitteilung

Pressemitteilung: Ist der Schutzauftrag von Lehrer*innen und Fachkräften gerade eine individuelle Entscheidung?

Warum ein Schutz- und Präventionskonzept für Schule, Behindertenhilfe und Co. gerade wichtiger denn je ist!

Kiel |30.11.2020

„Ich weiß nicht, wie ich in diesen Zeiten meinen Schutzauftrag umsetzen soll.“,

„Gefühlt machen es gerade alle anders.“,

„Und dann wird mir gesagt, ja, aber wir haben zurzeit ganz andere Probleme.“,

„Wie soll ich denn Vertrauen und Gesprächsbereitschaft vermitteln, wenn ich so viel Distanz wahren soll.“,

„Mein Eindruck ist ganz klar, dass Kinderschutz in den Hintergrund gerückt ist.“…

Das sind Sätze, die die Petze-Mitarbeitenden in ihren meist online stattfindenden Fortbildungen hören. Fachkräfte, die sich alleingelassen fühlen, abgehetzt sind und nicht wissen, wie sie ihren Schutzauftrag umsetzen sollen und so Kindeswohlgefährdung aufdecken können.

„Dabei sollten wir gerade jetzt Sicherheit in so unsicheren Zeiten vermitteln“,

so Jennifer Peters, abgeordnete Lehrerin und zuständig für die Fortbildungsarbeit in Schulen.

„Die beste Möglichkeit ist dabei, den Prozess zur Implementierung eines Schutz- und Präventionskonzeptes in Gang zu bringen“,

so Peters weiter. In erster Linie ist ein Schutz- und Präventionskonzept ein Prozess, der die gesamte Einrichtung betrifft und der sexuellem Missbrauch und Gewalt verhindern soll. Es ist mehr als ein Aktenordner oder eine Dienstanweisung und soll allen in der Institution Sicherheit geben.

Ann-Kathrin Lorenzen im Gespräch mit Kim Sommer über ein Schutz- und Präventionskonzept Bild: PETZE
Ann-Kathrin Lorenzen im Gespräch mit Kim Sommer über ein Schutz- und Präventionskonzept Bild: PETZE

Dass alle Kindeswohlgefährdungen und sexueller Missbrauch in diesen Zeiten mehr denn je Aufmerksamkeit brauchen, zeigen erste Erfahrungen der Hilfetelefone, die einen Anstieg der Anrufe melden.

Dazu führt Ursula Schele, Geschäftsführerin der Petze aus:

„Gerade in Zeiten der Verunsicherung brauchen Betroffene einfache Wege zu Information und Hilfe, am besten direkt vor Ort. Das darf nicht dem Zufall überlassen bleiben, sondern muss systematisch und nachhaltig umgesetzt werden.“

Um die ersten Sorgen vor dem Schutzkonzepte-Prozess zu nehmen, hat Petze Flyer entwickelt und ein Video erstellt, das die ersten Ängste nehmen soll und zeigt, wie so ein Prozess gestaltet werden kann.

„Wir wissen, wie belastet die Einrichtungen und Fachkräfte in diesen Zeiten sind. Mit einem Schutz- und Präventionskonzept sollen die Fachkräfte Entlastung finden und ihren rechtlichen Schutzauftrag wieder umsetzen können“,

empfiehlt Ann-Kathrin Lorenzen, Projektleitung im Bereich sexuelle Selbstbestimmung und Gewaltprävention.

„Das erstellte Video ist am Beispiel von Einrichtungen der Behindertenhilfe entstanden, kann aber genauso auf jeden Bereich übertragen werden“,

so Lorenzen.

Das Video, die Flyer und alle anderen Materialien finden Sie online unter www.petze-kiel.de

PETZE-Institut für Gewaltprävention
Ann-Kathrin Lorenzen
Tel.: 0431/91185
www.petze-kiel.de
E-Mail: ann-kathrin.lorenzen@petze-kiel.de

Was ist ein Schutzkonzept und wie kann es implementiert werden?
Was ist ein Schutzkonzept und wie kann es implementiert werden?

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