Auf dem Foto von links nach rechts: Gabriele Bredow, 1. Schafferin, Ursula Schele, Christian Weber, Präsident der Bremischen Bürgerschaft und Annika Barlach, 2. Schafferin. Fotografin: Naime Saglam, Foto-Studio Pamukkale
Am 25. November 2016, dem Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen, war Ursula Schele, Leiterin der PETZE und Mit-Gründerin des Frauennotrufs Kiel, als Ehrengast beim Schafferinnenmahl in Bremen eingeladen. Ihre Rede:
„Nein heißt nein“ – für ein Recht auf sexuelle Selbstbestimmung!
stellen wir hier online:
Sehr geehrte Damen, liebe Schafferinnen,
„Für das Können gibt es nur einen Beweis: das Tun.“ Die das sagte, Marie von Ebner-Eschenbach, wusste, was sie da tat. Eine berühmte Dichterin im 19. Jahrhundert war sie. Und ihr Satz hat all die Zeit nie an Bedeutung verloren.
Ich freue mich, dass ich heute hier bin und über den Kampf von Frauen für sexuelle Selbstbestimmung sprechen kann. Das ist nämlich so etwas, das „frau“ einfach tun muss.
Meine Damen! Der 42. Ehrengast – die 42. Ehrengästin (!) bei Ihrer Veranstaltung zu sein, das ist wirklich eine Ehre. Dafür danke ich Ihnen und insbesondere Frau Bredow.
Ich bin echt beeindruckt von der langen Reihe der Ehrengäste aus den letzten 41 Jahren. Noch beeindruckter bin ich von den Themen, die hier in den vier Jahrzehnten seit 1975 aufgerufen wurden.
Zum Hintergrund des Schafferinnenmahls:
Das Schafferinnenmahl in Bremen ist ein jährlich im Haus der Bremischen Bürgerschaft stattfindendes Forum für frauenpolitische Themen. Ziel der Veranstaltung ist es nach eigenem Verständnis, parteiübergreifend Netzwerke unter Frauen zu entwickeln.
Zu diesem Festmahl werden an einem Tag im Herbst etwa 100 Frauen eingeladen sowie ein Ehrengast als Referentin zu einem frauenpolitischen Thema. Ausgerichtet wird die als bundesweit einmalig geltende Veranstaltung von der Arbeitsgemeinschaft Sozialdemokratischer Frauen.
Gegründet wurde das Schafferinnenmahl 1975 als Protestveranstaltung gegen die renommierte, auf die Renaissancezeit zurückgehende Schaffermahlzeit der Bremischen Wirtschaftsspitzen und Kapitäne der Stiftung Haus Seefahrt, die Frauen bei der als Networking der Bremischen Wirtschaftselite und Aushängeschild der Hansestadt geltenden Veranstaltung bislang fast völlig ausschlossen.